Einsatzbereich Erste Hilfe Ausbildung

Was tun, wenn der perfekte Studienplatz doch nicht zu einem passt?!

Alles schien aussichtslos, dann fand Kiara mit dem BFD als Erste-Hilfe-Ausbilderin zu ihrer Leidenschaft.

Kiara Noske (19) ist eine von mehr als 1300 Freiwilligen, die das Badische Rote Kreuz in diesem Jahr betreut. Seit September ist sie Freiwilligendienstleistende beim DRK Kreisverband Lörrach. Hier erzählt sie von ihrer Tätigkeit als Erste-Hilfe-Ausbilderin und was sie dazu gebracht hat ihr Studium abzubrechen und stattdessen einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) zu absolvieren:

Hast du dich auch schon mal gefragt, ob ein Freiwilligendienst sinnvoll ist? Ob es das Richtige ist und nicht etwa Zeitverschwendung? Ich hatte mir diese Frage tatsächlich gestellt.

Doch nun stehe ich hier in der Mitte meines Freiwilligendienstes und habe etwas gefunden, das mir richtig Spaß macht und das ich in Zukunft weiterverfolgen werde!

Erst einmal zu mir: Ich bin Kiara und 19 Jahre alt. Im Juli 2019 hatte ich mein Abitur absolviert und alles schien perfekt. Ich hatte einen Studienvertrag unterschrieben, ein Unternehmen für mein duales Studium gefunden und, ja, selbst einen tollen Nebenjob für den Sommer hatte ich bereits in der Tasche! Ich war voller Vorfreude, konnte es kaum abwarten, in meinen neuen Lebensabschnitt zu starten. Aber im Leben kommt nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt, oder?

Mein Studium habe ich schon nach ein paar Monaten abgebrochen. Ich fühlte mich nicht wohl, habe gemerkt, dass es absolut nicht das Richtige für mich ist. Es machte mir zwar Spaß, aber als Beruf konnte ich mir den Bereich auf einmal nicht mehr vorstellen.

Ich machte mich also direkt auf die Suche nach etwas Neuem, schrieb viele Bewerbungen, für Studien- aber auch für Ausbildungsplätze. Es kam eine Absage nach der anderen und immer mit der gleichen Begründung: dass durch die unklare Situation der Corona-Pandemie keine Ausbildungsplätze angeboten würden… Ich konnte es nicht mehr hören! Die Corona-Pandemie hatte mir meine ganze Zukunftsplanung durchkreuzt.

Ich begann zu zweifeln… An mir selbst, an meiner Zukunft und an all meinen Zielen. Nun stand ich da: als Einzige in meinem Freundeskreis ohne Studienplatz für das Wintersemester 2020. Und das Gefühl, das mich dabei begleitete, war einfach nur Aussichtslosigkeit. Mit viel Mut habe ich mir dann eingestanden, dass ich dieses Jahr nicht mit dem Studium anfangen werde. Doch was stattdessen? Was sollte ich in der Zwischenzeit machen?

Noch ein Jahr mit einem Nebenjob überbrücken, kam für mich nicht in Frage! Ich wollte die Zeit sinnvoll nutzen, ich wollte Erfahrungen sammeln, lernen, über mich hinauswachsen und vor allem das Berufsleben in richtig kennenlernen.

Über Bekannte und Familienangehörige wurde ich auf den Freiwilligendienst beim  Badischen Roten Kreuz aufmerksam. Das fand ich spannend! Und einen Freiwilligendienst als Erste-Hilfe-Ausbilder:in konnte ich mir vorstellen. Das Interesse an der Medizin war bei mir schon immer vorhanden und da ich mich als offen und kommunikativ beschreiben würde und mir das Sprechen vor Gruppen keine Probleme bereitet, war ich bereit, mich der Herausforderung zu stellen!

Mit der Zusage im Sommer folgte der Start direkt im September. Ich habe eine Sanitätsausbildung und auch eine Qualifizierung als Lehrkraft für Erste-Hilfe-Kurse abgeschlossen. Beides sind Voraussetzungen, die man als Erste-Hilfe-Ausbilder:in erfüllen muss. Einerseits lernt man dabei die Grundlagen der medizinischen Versorgung – sowohl theoretisch als auch praktisch – andererseits bekommt man viele methodische und didaktische Tipps und Tricks beigebracht, um den Erste-Hilfe-Kurs für Erwachsene interessant gestalten zu können. Ich habe in diesen Ausbildungen unglaublich viel lernen dürfen und bin dankbar für all das, was ich bisher mitnehmen durfte.

Nun ist mehr als die Hälfte meines Freiwilligendienstes vorbei und ich kann bis heute nur positive Schlüsse daraus ziehen. Ich habe Verantwortung übernommen, bin in das Berufsleben hineingewachsen und habe mich persönlich weiterentwickelt. Außerdem hat mich der Freiwilligendienst auch bei meiner Berufsorientierung unterstützt. In den letzten vier Monaten habe ich meine Leidenschaft gefunden und auch den Weg, den ich beruflich gehen möchte! Jetzt weiß ich, dass ich auch nach meinem Freiwilligendienst Erste-Hilfe-Kurse geben möchte!

Aber die größte und vielleicht wertvollste Lehre, die ich durch meinen Freiwilligendienst gelernt habe? Im Leben kommt vielleicht nicht immer alles so, wie man es sich wünscht, aber dafür vielleicht so, wie es sein soll!

– Kiara (19), macht ihren Bundesfreiwilligendienst im DRK-Kreisverband Lörrach als Erste-Hilfe-Ausbilderin