Einsatzbereich Kindertagesstätten

Ein großartiges FSJ mit den ganz Kleinen!

Ich bin Nina, 20 Jahre alt und mache mein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kindergruppe HAIDI e. V. Und so kam ich zu meiner FSJ-Stelle: Nach meinem Abitur hatte ich erst mal gar keinen Plan, was ich überhaupt machen soll oder in welche Richtung ich beruflich gehen möchte. Meine Schwester hatte damals dann auch ein FSJ gemacht, aber für mich war FSJ immer nur Altenpflege oder Kindergarten, aber es gibt ganz viele unterschiedliche Bereiche, die man damit entdecken kann. Meine Mutter hat mir dann geholfen, den Kontakt zur Kindergruppe HAIDI e. V. aufzubauen, in der ich selbst auch schon als Kleinkind war.

Zuerst war ich mir sehr unsicher, ob ich mit Kindern von 1-3 Jahren überhaupt umgehen kann – das ist eben schon eine große Verantwortung, – aber ich habe von Anfang an und auch weiterhin viel Unterstützung von meinen Kolleg:innen bekommen. Rückblickend ist es mir echt leicht gefallen, in der Kindergruppe anzukommen und meine Aufgaben zu verstehen. Meine erste Anleiterin ist inzwischen die Leitung, aber auch der Wechsel zu meiner jetzigen Anleiterin war gar kein Problem, weil das Team sehr gut zusammenarbeitet und ich auch mit allen ein gutes Verhältnis habe.

Neulich hatten wir unseren Betriebsausflug, bei dem ich auch mitkommen durfte. Durch diesen Ausflug habe ich mich noch mehr mit meinen Kollegen angefreundet. Die Atmosphäre im Team ist vertraut und haben auch viel Spaß. Was ich an dem Team sehr schätze, ist, dass ich nicht nur als Aushilfe gesehen und behandelt werde, sondern dass alles auf Augenhöhe besprochen und erledigt wird. Beispielsweise teilen wir alle Aufgaben – sei es, die Tische zu putzen, die Geschirrspülmaschine auszuräumen oder die Kinder zu wickeln – in der Gruppe auf. Es wird darauf geachtet, dass z. B. die Putzsachen nicht nur an uns FSJler abgedrückt werden.

 

 

So sieht ein typischer Tag von mir in der Kindergruppe aus:

Ich habe zweimal die Woche Frühschicht, bei der ich dann erst mal die Gruppenzimmer so richte, damit die Kinder später dort spielen können. Und auch das Bad richte ich so her, dass dort die Kinder dann gewickelt werden oder aufs Klo gehen können. Nach und nach treffen dann die Kinder ein. Anfangs sind beide Gruppen zusammen in einem Zimmer, aber wenn viele Kinder da sind, teilen wir die Gruppen auf.

Um halb zehn wird dann zusammen mit den Kindern aufgeräumt und es gibt Frühstück. Da helfe ich natürlich beim Aufräumen, aber auch beim Händewaschen und schaue danach, dass jedes Kind sein Lätzchen holt und anzieht. Vor dem Essen gibt es dann noch einen Tischspruch, den sich die Kinder aussuchen dürfen und dann verteilen wir das Frühstück. Es gibt immer Hausbrot und dann verschiedenes dazu, z. B. Reiswaffel oder auch mal Joghurt.

Nach dem Frühstück wird jedes Kind gewickelt und wenn gutes Wetter ist, gehen wir meistens eine Runde spazieren oder auch mal in den Garten. Bei schlechtem Wetter nutzen wir den Turnraum oder malen und basteln etwas mit den Kindern.

Um 12 essen die Kinder dann das Mittagessen, da uns warm geliefert wird. Hier gilt das gleiche wie beim Frühstück: Aufräumen, Hände waschen und Lätzchen holen. Und den Kindern, die noch nicht allein mit Besteck essen können, helfen wir natürlich, aber wir motivieren sie auch selbstständig zu essen und es zu lernen, mit dem Besteck richtig umzugehen.

Nach dem Essen geht es dann für einen Teil der Kinder in den Schlafraum, wo sie schlafen können. Währenddessen habe dann auch ich eine Pause. Nach meiner Pause wachen dann nach und nach die Kinder auf. Dann helfe ich ihnen beim Anziehen und anschließend dürfen sie noch so lange spielen, bis die ersten Kinder gegen 15 Uhr abgeholt werden. Mit den anderen Kindern gehen wir danach häufig noch etwas raus. Um 16 Uhr gibt es, wenn die Kinder möchten, noch ein kleines Vesper mit Brot und Obst.

Bis spätestens 16:50 Uhr wurden dann alle Kinder abgeholt. Und wenn ich an diesem Tag später gekommen bin, dann helfe ich noch beim Aufräumen. Damit die Putzleute gut putzen können, müssen nämlich alle Sachen hoch gestellt werden. Danach heißt es Feierabend!

 

So geht es für mich nach dem FSJ weiter:

Ich mache nun seit 6 Monate mein FSJ und ich habe es nicht ein einziges Mal bereut. Durch mein FSJ weiß ich nun, was ich später machen will: Ich möchte gerne Kindheitspädagogik studieren und bin schon fleißig daran, mich zu bewerben. Die Arbeit mit den 1–3-Jährigen in der HAIDI hat mein Interesse geweckt, vor allem die pädagogischen Hintergründe zu verstehen zu wollen, z. B., wenn ein Kind spezielle Anzeichen auf Entwicklungsstörungen zeigt oder auch generell die individuelle Entwicklung eines Kindes interessiert mich total. Ich bin dankbar, dass ich durch mein FSJ meine berufliche Richtung gefunden habe. Das war vorher nicht so klar, denn mein Abitur habe ich an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht und die soziale Richtung, die ich jetzt eingehen möchte, gar nicht so im Blick gehabt. Ich finde, es lohnt sich echt für jeden, auch mal andere berufliche Richtungen auszuprobieren. Man gewinnt immer an Erfahrung!

Was ich aus meinem FSJ hier mitnehmen werde, ist auf jeden Fall das Lachen der Kinder, die ich ins Herz geschlossen habe. Aber natürlich auch Erfahrungen, wie z. B., wie ich damit umgehe, wenn Kinder sich verletzen, sich streiten oder auch einfach mal bockig sind. Es ist aber auch eine schöne Erfahrung, wie Erzieher:innen generell bei der Entwicklung eines Kindes mithelfen können. Solche kleinen Dinge, wie, dass sie meinen Namen können, obwohl sie noch nicht so viel reden können oder sie einen morgens mit einem Lächeln begrüßen, sind für mich Gründe, warum ich total gerne zu meiner Arbeit gehe!

 

–  Nina (20), macht ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Freiburg in der Kindergruppe "Haidi e. V.